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Luftdichtheit: Wann man auf die Sub-and-Top-Verlegung verzichten kann

By Knauf Insulation
26. Juni 2023

Jeder Dachhandwerker kennt die Qual: Auslegen, andrücken, Falten ausstreichen, festklammern, verkleben – und das immer und immer wieder, bis alle Gefache wannenförmig mit Dampfbremsbahn belegt sind. Die so genannte Sub-and-Top-Verlegung der Luftdichtheitsschicht ist mühselig und zeitraubend. Gut, dass in den meisten Fällen auf sie verzichtet werden kann.

Dass die Dampfbremse bei der Dachsanierung von außen immer noch häufig vor der Dämmung in die Gefache gelegt wird, liegt an der „20%-Regel“ der DIN 4108-3. Diese gibt vor, dass höchstens ein Fünftel, also 20%, des Wärmedurchlasswiderstandes der Gesamtkonstruktion raumseitig vor der Dampfbremse liegen dürfen. Zumindest dann, wenn man einen Dachaufbau ohne rechnerischen Tauwasser-Nachweis umsetzen möchte. Die Sub-and-Top-Verlegung entstand also, weil die Dampfbremse irgendwie hinter die Zwischensparren-Dämmung gebracht werden musste, bevor das Dach von außen mit einer Zwischen- und meist auch einer Aufsparren-Dämmung gedämmt werden konnte.

 

 

Einfach plan verlegen

Doch bereits seit einigen Jahren ist es möglich, die Luftdichtheitsschicht in einer Ebene, ganz plan und faltenfrei zwischen den Dämmschichten zu verlegen, ohne jedes Mal einen rechnerischen Nachweis zur Umsetzbarkeit zu erbringen. Knauf Insulation etablierte diese Verlegevariante unter dem Namen „KombiPlan“ – der Kombination von Dämmschichten mit plan verlegter Dampfbremse. Basis der Lösung ist ein Gutachten, das die Umsetzbarkeit in gängigen Anwendungsfällen unter verschiedenen regionalen Klimabedingungen nachweist. Wichtigste Voraussetzung für die Variante des Dachaufbaus ist eine ausreichend luftdichte Raumseite, die mit Gips-Bauplatten oder verputzten Heraklith® Platten beplankt ist – der Standard in vielen Millionen Bestandsgebäuden.

 

 

Die Vorteile der heute unter dem Namen Renovierungs-Dach KombiPlan bekannten Lösung überzeugen: Die Verlegung der Luftdichtheitsschicht wird erheblich beschleunigt, kritische Anschlusslösungen, Faltenbildungen und aufwändige Befestigungen entfallen. Das reduziert nicht nur den Aufwand und die Verlege-Kosten, sondern auch das Haftungsrisiko für Verarbeiter. Die 3 Basis-Schritte für den Aufbau sind überzeugend einfach umzusetzen:

1. Zwischensparren-Dämmung

Nach dem Rückbau der Dacheindeckung und dem Säubern und Kontrollieren der Gefache kann sofort die Zwischensparren-Dämmrolle TI 135 U (alternativ: TI 132 U) eingebracht werden. Die Dicke der Dämmschicht richtet sich nach der Sparrenhöhe. Die Verlegung sollte vom First zur Traufe erfolgen.

2. Luftdichtheit

Auf der so geschaffenen Ebene können die Dampfbremsbahnen LDS 2 Silk (alternativ: LDS 2 Silk SK mit integrierten Selbstklebestreifen) einfach über die gesamte Dachfläche ausgerollt werden. Alle aufwändigen Arbeiten der Sub-and-Top-Verlegung entfallen. Überlappungen der Bahnen werden wie gewohnt abgeklebt und Anschlüsse an Schornstein, Ortgang und Traufe mit Hilfe von Dichtklebern und Klebebändern ausgeführt. Auch hier wird vom First zur Traufe gearbeitet.

3. Aufsparrendämmung und Unterdeckbahn

Die belastbaren Schrägdach-Dämmplatten SDP-035-GF (alternativ: SPD-035-UD-GF mit aufkaschierter Unterdeckbahn) werden von der Traufe zum First in Abschnitten aufgelegt. Auf ihnen kann die Unterdeckbahn LDS 0.04 komfortabel ausgerollt und mittels integrierter Selbstklebestreifen verklebt werden. Unmittelbar danach kann die Lattung für die Dacheindeckung montiert werden.

Praxis-Tipp

Alle Details zur Montage des Renovierungs-Dachs KombiPlan finden Sie ins unserem zugehörigen Praxis-Tipp. Darin enthalten sind detaillierte Beschreibungen für die Ausführung der Dämmschichten sowie der Anschlüsse der Dampfbremsen an Traufe, Ortgang sowie an aufgehende Bauteile wie Schornsteine, Gauben und Wände.