Gebäude des Berufsbildungswerks Würzburg

Gebäude des Berufsbildungswerks Würzburg

Das Georg-Eydel-Haus ist Teil des Berufsbildungswerks (BBW) Würzburg und wurde in seiner alten Form als Wohnheim für Auszubildende nicht mehr genutzt. Daher entschied sich der Bauherr dafür, im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte einzurichten, in der auch Kinder alleinerziehender Mütter betreut werden können, die im Berufsbildungswerk einer Ausbildung nachgehen. Ein zukunftsweisendes Nutzungskonzept für das zur Verfügung stehende, geräumige Gebäude wurde entwickelt, das Raum für eine zeitgemäße Pädagogik und Wohnraum für alleinerziehende Mütter und Ihre Kinder bietet. Das Ergebnis ist ein ganzheitlicher Ansatz, der unter einem Dach betreutes Wohnen in modernen Räumen, optimale Ausbildungsmöglichkeiten für Mütter und eine tägliche Betreuung für deren Kinder bietet.

   

Das Georg-Eydel-Haus ist Teil des Berufsbildungswerks (BBW) Würzburg.
Dampfbremse zwischen den Dämmschichten.
Schnelle Verarbeitung – herausragende Ergebnisse

      

Gebäude der Mutter-Kind-Wohngruppe des Berufsbildungswerks Würzburg
Mutter-Kind-Wohngruppe innen
 Mutter-Kind-Wohngruppe außen

  

  

Maximaler Wohnkomfort bei hoher Energieeffizienz

Besonders hohe Anforderungen wurden an die Wärmedämmung des Gebäudes und insbesondere des Dachs gestellt, unter dem Kleinkinder nicht nur spielen, sondern auch wohnen. Das Georg-Eydel-Haus sollte zukunftsfähig werden, was von Bauherren, Planern und den ausführenden Handwerkern konsequent – auch aus energetischer Sicht – verfolgt wurde. Matthias Schulz vom Architekturbüro Hentzschel + Schulz: „Um für Mutter und Kind ein behagliches Wohnklima zu erzeugen, sollten im Zuge der Sanierung des Dachs U-Werte erzielt werden, die denen eines Neubaus in nichts nachstehen.“ Die Architekten aus Würzburg planten deshalb mehrere, kombinierte Dämmschichten, die für sehr guten Wärmeschutz im Winter und im Sommer sorgen.

 

Warm, sicher und ruhig

Der aus Holz konstruierte Dachstuhl des Georg-Eydel-Hauses konnte aufgrund seines guten Zustands beibehalten werden. Raumseitig war das Dach mit Gipskartonplatten beplankt und mit einer Mineralwolle-Dämmung ausgerüstet. Mit nur 60 mm Dämmstoffdicke war diese jedoch längst nicht mehr zeitgemäß. Die Würzburger Planer entschieden sich deshalb zusammen mit dem für die Sanierung zuständigen Unternehmen Rüttger Bedachungen aus Gerbrunn für eine Lösung, bei der ein U-Wert von 0,149 W/(m2 K) ermöglicht werden sollte.

Möglich macht diesen Wert eine Lösung, bei der die Dämmung des Dachs von außen erfolgt und Zwischen- und Aufsparrendämmung kombiniert werden. Im Winter wird so ein angenehm warmes Raumklima erzeugt und an heißen Sommertagen schützt das Dämmmaterial aus Stein- und Glaswolle vor der Hitze. Die bei der Konstruktion eingesetzten Mineralwolle-Dämmstoffe der Baustoffklasse A1 bieten zudem idealen Brandschutz sowie eine hohe Schalldämmung. Um für Mütter und Kinder ein sicheres und ruhiges Wohnen zu ermöglichen, waren beide Faktoren von großer Bedeutung für das Objekt.

 

Dampfbremse zwischen den Dämmschichten

Das Besondere der eingesetzten Lösung ist jedoch nicht allein die gute Dämmleistung, sondern auch die Lage der Dampfbremse und die damit verbundene Arbeitserleichterung. „Wir suchten nach einem System, das einfach zu verarbeiten ist und trotzdem dauerhafte Luftdichtheit und hervorragenden Wärmeschutz sicherstellt. Deshalb entschieden wir uns für das KombiPlan-Dämmsystem von Knauf Insulation mit dem wir schon bei anderen Objekten gute Erfahrungen gemacht haben“, so Architekt Matthias Schulz. Bei diesem System wird die Dampfbremse LDS 2 Silk mit einem sd-Wert von 2m plan zwischen die Dämmschichten gelegt und nicht - wie sonst üblich -  wannenförmig in die Gefache eingelegt. Diese Art der Verarbeitung ist nicht nur besonders einfach und spart Zeit, sondern ist auch sehr effizient. Zudem gibt es keine kritische, schwer herzustellende Anschlüsse in den Gefachen. Dauerhafte Luftdichtheit wird auf diese Weise besonders einfach sichergestellt, was auch die Haftungsrisiken des verarbeitenden Betriebes reduziert.

Zwar besagt die 20-Prozent-Regel der DIN 4108, Teil 3, dass die Umsetzung von Dachaufbauten ohne rechnerischen Nachweis nur erlaubt ist, wenn maximal ein Fünftel des Wärmedurchlasswiderstandes der Gesamtkonstruktion raumseitig von der Luftdichtheitsschicht liegt. Jedoch wird vom Anbieter Knauf Insulation ein Nachweis zur Umsetzbarkeit mit Gutachten des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen e. V. an der Universität Kassel geführt. Das Feuchteverhalten der Konstruktion wurde dort durch mehrdimensionale hygrothermische Simulationsrechnungen überprüft. Voraussetzung für den Systemaufbau ist, dass die raumseitige Beplankung ausreichend dicht ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine sorgfältig verputzte Beplankung aus Gips-Bauplatten vorhanden ist.

 

Schnelle Verarbeitung – herausragende Ergebnisse

Für die Dachsanierung des Georg-Eydel-Hauses wurden zunächst die alten Ziegel abschnittsweise abgedeckt. Nach der Beseitigung der Innenbeplankung und des alten Dämmstoffs wurde die neue raumseitige Beplankung mit 12,5 mm Knauf Bauplatten hergestellt. Die Knauf Insulation Zwischensparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 U, die den Blauen Engel trägt, weil sie besonders emissionsarm ist, sorgt in 180 mm Dicke zwischen den Sparren für die erforderliche Wärmedämmung. Auf diese Weise wird im Innenraum, in dem Mütter mit ihren Kindern leben, schadstoffarme Raumluft sichergestellt.

Daraufhin konnte die Dampfbremse plan über die erste Dämmschicht und die Sparren gelegt und luftdicht mit speziellen Klebebändern und Dichtklebern für den Außenbereich aus dem Knauf Insulation Luftdicht-Dämmsystem LDS verklebt werden. Die Materialien und Materialverbindungen des Systems sind für eine Haltbarkeit von 50 Jahren zertifiziert. Somit halten sie mindestens so lange Witterungseinflüssen und anderen Beanspruchungen Stand wie die sie umgebende Konstruktion. Die Aufsparrendämmung bilden 80 mm dicke Schrägdach-Dämmplatten SDP-035-UD-GF aus Steinwolle mit einer aufkaschierten Unterdeckbahn. Mittels Selbstklebestreifen können die Platten miteinander verbunden werden, wodurch eine winddichte Oberfläche entsteht, die vor Wind und Regen schützt.

Insgesamt wurden auf diese Weise 550m2 Dachfläche abschnittsweise saniert. Dabei konnte die Anforderung für den Mindestwärmeschutz von 0,24 W/(m2 K) mit einem Wert von 0,149 W/(m2 K) um mehr als 60 Prozent unterboten werden. Im frisch sanierten und gedämmten Georg-Eydel-Haus finden Mütter nun mit ihren Kindern Platz zum Spielen, Wohnen und Wohlfühlen.